Regionen beleben, Fachkräftemangel beheben!
Professor Spöttl und Dr. Windelband zeigen: nur der differenzierte Blick erlaubt, eine Aussage über einen Fachkräftemangel zu treffen.
Die Wissenschaftler kommen unter anderem zum Schluss, dass in bestimmten Branchen nach wie vor die Zahl der Ausbildungsplätze rückläufig ist. Selbst bei Ingenieuren bedürfe es einer Betrachtung nach unterschiedlichen Fachrichtungen.
Dass sich die Suche nach Mitarbeitern trotz solcher Befunde als schwierig gestaltet, verdeutlichte Klaus-Dieter Fiebig, Vorstand der Dockweiler AG in Neustadt-Glewe, auf einer Tagung des „Handelsblatt“. Nach der Wende sei Dockweiler nach Mecklenburg-Vorpommern aufgrund des Potenzials an gut ausgebildeten Fachkräften gezogen. Nachdem sich inzwischen in der Region die Zahl der Schulabgänger mehr als halbiert hat und die „Abwanderung anhält“ (Fiebig), sucht Dockweiler jedoch händedringend Mitarbeiter.
Um erfolgreich rekrutieren zu können, hat Dockweiler die weiblichen Mitarbeiter als strategischen Faktor identifiziert. „Frauen beeinflussen die Entwicklung maßgeblich mit“, sagte Fiebig. Könne man diese für Dockweiler gewinnen, würden auch andere Familienmitglieder in der Region verbleiben. „Das kostet uns richtig Geld“, sagte Fiebig zur „Sozialpolitik“ seines Unternehmens und zu den Ausgaben, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Halten Sie es für übertrieben, von einem Fachkräftemangel zu sprechen? In welchen Bereichen suchen Sie Fachkräfte?