Personalberater besorgt: Hebammen werden von Arbeitslosigkeit verfolgt. Konsequenz massiver Schließung der Kreißsäle
Beispielhaft dafür ist eine Hebamme aus Norddeutschland: Nach der Schließung des Kreißsaals verlor sie ihre Anstellung und sucht vergeblich, trotz sehr guter Qualifizierung, Zusatzausbildungen und jahrelanger Berufserfahrung. Sie möchte gerne arbeiten, wie viele andere kompetente Geburtshelfer auch, aber immer weniger Krankenhäuser bieten den Hebammen Festanstellungen an: Laut Statistischem Bundesamt sank die Anzahl der Krankenhäuser im Jahre 2015, die Entbindungshelferinnen fest anstellten, um 29% auf 542 im Gegensatz zu 2002. Viele setzen nur noch auf Beleghebammen.
Versorgungsengpass
Sind im Süden Deutschlands noch Hebammenstellen unbesetzt, ist das Angebot an der Nordseeküste Mangelware. Obwohl gerade in Schleswig-Holstein, in Ostfriesland und auf den Nordseeinseln viele werdenden Mütter bis zu einer Stunde Weg auf sich nehmen müssen, damit sie eine geeignete Betreuung erhalten und Hebammen in vielen Kliniken sogar komplizierte Entbindungen abweisen müssen, sträuben sich die Verantwortlichen, aus Kostengründen, Neueinstellungen vorzunehmen.
Dazu kommt noch ein echter Babyboom auf Deutschland zu – zurzeit werden so viele Babys geboren, wie schon seit 30 Jahren nicht mehr. Für die schrumpfende Bevölkerung sicherlich ein positives Signal, aber wenn die Versorgung der werdenden Mütter nicht ausreichend gewährleistet ist, besteht eine potentielles Risiko für die Neugeborenen.
Kolleginnen am Limit
Dabei berichten Entbindungshelferinnen oft von katastrophalen Zuständen, wie Überforderung, massiver Überstunden, fehlenden Pausen und Kolleginnen am Limit. Oft müssen sogar mehrere Geburten gleichzeitig betreut werden, weil sonst keine Kolleginnen da sind. Die völlig überlastenden Hebammen werden von den Krankenhäusern und der Politik im Stich gelassen, denn eine Regelung, wie viele Geburten eine Hebamme gleichzeitig betreuen darf, gibt es nicht. Krankenhäuser wollen oder können aus finanziellen Gründen nicht mehr Personal einstellen – zu Lasten des Kindes und der Mutter.
Seit Anfang des Jahres werden die Geburtshelferinnen zwar höher entlohnt, aber am Status der Überforderung ändert sich nichts. Viele wünschen sich lieber eine zusätzliche Kollegin als mehr Geld. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werden immer mehr Hebammen ihren Job kündigen und sich was anderes suchen. Die Politik hält sich zurück und verweist darauf, dass für Arbeitsbedingungen die Krankenhäuser verantwortlich sind.
Der Hebamme aus dem hohen Norden hat sich jetzt die Kontrast Personalberatung GmbH angenommen und unterstützt sie kostenlos bei der Stellensuche, damit sie wieder Neugeborenen den Start in das Leben ermöglichen kann.