Motivieren ohne zu korrumpieren
Mitarbeiter zu motivieren, ist die wohl anspruchsvollste Führungsaufgabe. Ausgerechnet eine Bank zeigt, dass dies ohne materielle Anreize möglich ist.
Die Raiffeisenbank Ichenhausen e.G. (Bayern) kommt ohne variable Vergütung aus und motiviert durch das Vertrauen, das sie ihren Mitarbeitern entgegenbringt. Das Verhalten gängelnde Produktziele gibt es ebenso wenig wie groß angelegte Verkaufskampagnen. Hinzu kommen die unterstützende Funktion des jeweiligen Vorgesetzten, eine transparente Kommunikation und Anerkennung. Ganz unwichtig ist die Vergütung aber auch in der Raiffeisenbank nicht. Das Gehalt ist überdurchschnittlich, um die fehlende variable Vergütungskomponente zu kompensieren.
Nach Professor Hugo M. Kehr, Leiter des Lehrstuhls für Psychologie an der TU München, wohnt der variablen Vergütung ein Korrumpierungseffekt inne. Werde ein Mitarbeiter materiell für etwas belohnt, was er aus eigenen Stücken gerne mache, motiviere ihn dies zusätzlich von außen. „Aber der Bonus verdrängt auch die intrinsische Motivation“, sagt Kehr.
Was aber motiviert nachhaltig? Um diese Frage beantworten zu können, muss eine Führungskraft verschiedene Motivationstypen unterscheiden können.
Anschlussmotivierte möchten andere Menschen kennenlernen und zu ihnen ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Leistungsmotivierte Mitarbeiter reizen spannende Aufgaben. Sie erwarten von ihrer Führungskraft Feedbacks und Hinweise, wie sie etwas verbessern können. Beim machtmotivierten Mitarbeiter sollten kritische Feedbacks tunlichst nicht vor den Augen anderer erfolgen, da dieser den Gesichtsverlust befürchtet. Machtmotivierte Mitarbeiter stehen gerne im Rampenlicht und schätzen Statussymbole.
Was glauben Sie? Kann eine Führungskraft in der Lage sein, verschiedene Motivationstypen zu erkennen und differenziert auf diese einzugehen?
Der vollständige Beitrag zum Thema Motivation ist im BANKMAGAZIN (www.bankmagazin.de) Heft 8 / 2012 erschienen.