Gesund führen - professionelle Personalführung der Unternehmen vermeidet Burn-Outs, senkt Krankenstände und Fluktuationsrate
Das Thema Burnout beschäftigt seit vielen Jahren die Berufstätigen über alle Branchen und Grenzen hinweg und ist bekannter weise eine Folge von unbewältigtem Stress – die Betroffenen sehen keinen Ausweg mehr, ein Gefühl der Hilfslosigkeit entsteht, sie finden keine Unterstützung und fühlen sich gefangen. Beobachtete Verhaltensmuster sind die emotionale Schöpfung, die Depersonalisierung und Leistungseinbuße bzw. verringerte Leistungszufriedenheit.
Führung, Achtsamkeit und Gesundheit
Es steht besonders die Unternehmensführung und das HR Management in der Fürsorge-Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Führungskräften, denn ein gesunder Angestellter ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Firma. Richard Branson, bekannter amerikanischer Unternehmer, handelt genau nach dieser Philosophie: „Kunden kommen nicht zuerst. Die Mitarbeiter sind wichtiger. Wenn du dich um deine Mitarbeiter kümmerst, werden die sich um die Kunden kümmern“.
Der aktuelle Stand zum Thema Achtsamkeit in vielen Unternehmen beweist aber genau das Gegenteil, da durch Virtualisierung, Digitalisierung, Agilität, Dynamisierung, Home Office und permanente Erreichbarkeit, der Mitarbeiter ständig unter Beobachtung und Druck steht – nicht willentlich.
Rollenverantwortung und Personalführung
Daher empfiehlt Ingo Scheider, Geschäftsführer der Kontrast Personalberatung GmbH, bevor es zu Burn-Out-Symptomen kommt, Angestellte das Arbeitsverhältnis beenden oder Fehler im Unternehmen auftreten, gezielte präventive Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter:
- Definition der Rollenverantwortung einzelner Führungskräfte
- strukturierte Personalentwicklung der Angestellten und Führungskräfte
- Monitoring des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Angebot von 1:1 Coaching
- Qualifizierte Führungskräfteentwicklung
- Offene Seminare zum Thema SoftSkill- und Managementkompetenzen
- Feedback-, Mitarbeiter- und Zielvereinbarungsgespräche
- Angebot individueller Beratung, inklusive psychologischer Gespräche
Feldstudie: Digitale Mitarbeiterbefragung
Empfehlungen die nicht aus einem Gefühl eines Beraters entstehen, sondern wissenschaftlich basiert sind: Wir befragten anonym mehr als 700 Mitarbeiter aus dem Innendienst und Außeneinsatz eines Unternehmens des öffentlichen Rechts. Die groß angelegte digitale Feldstudie war keine allgemeine Zufriedenheitsbefragung, sondern eine Abfrage über die Führungswirkung, über die Gesundheitssituation der Mitarbeiter und über die Mitarbeiterbindung an ihr Unternehmen.
Führungsarbeit beeinflusst Gesundheit der Mitarbeiter
Die überraschend eindeutigen Ergebnisse machten deutlich, dass Handlungsbedarf besteht:
Weder die gängigen Obstteller oder kostenlose Sportangebote noch ausreichende Gehälter helfen, sondern nur mit effektiven Maßnahmen in der Führungsebene sind die gewünschten Ziele – Mitarbeiterbindung und Motivation – zu erreichen. „Denn Führungsarbeit beeinflusst massiv das gesundheitliche Wohlbefinden der Mitarbeiter – positiv wie negativ“, behauptet Scheider nicht nur, sondern kann es an den Ergebnissen belegen: 75 Prozent aller ineffektiven Führungskräfte regeln Abläufe und Strukturen nicht und das schlägt sich auf die Gesundheit nieder, denn die Hälfte der kränkelnden Mitarbeiter haben nur mittelbar klare Aufgabenbereiche, sogar neun von zehn der gesundheitlich Angeschlagenen haben keine Grenzen in ihrer Zuständigkeit und sehen keine Möglichkeit, die Aufgaben innerhalb der Arbeitszeit zu schaffen. Im Umkehrschluss zeigt sich, dass 85 Prozent der gesunden Mitarbeiter klar definierte Aufgaben haben, etwa die Hälfte ihre Zuständigkeit kennen und das Arbeitspensum meistern können.
Mitarbeiter binden und Gesundheit bewahren
Daher appelliert Dipl.-Kfm. Ingo Scheider nicht nur an Geschäftsführer und Führungskräfte, sondern auch an die Personalverantwortlichen, zu handeln:
- Aufgaben klar umreißen / Handlungsspielraum gewähren
- Verantwortliche Mitarbeiter mit ausreichend Informationen versorgen
- Zeitgemäße Technik und angemessene Arbeitsplatzausstattung bieten
- Regeln, Prozesse und Verfahrensanweisungen etablieren
- Klare verankerte Vertretungsregelungen
- Mitarbeiter an der Verbesserung der Strukturen beteiligen
Darüber hinaus sollte die Kultur der unmittelbaren Personalführung geschärft werden: Regelmäßige 1:1-Feedbacks, Unterstützung bei internen und externen Konflikten, Mitarbeiterjahresgespräche, fachlich unterstützend zur Seite stehen und nachvollziehbares stabiles Führungsverhalten zeigen.
Mitarbeiter beteiligen
Um die wirklichen Führungsschwächen zu eruieren, die Unzufriedenheit der Mitarbeiter zu verifizieren und Schwachstellen im Unternehmen zu entdecken sind Mitarbeiterbefragungen ein notwendiges und hilfreiches Mittel der Unternehmensverantwortlichen – aber diese müssen individuell und professionell auf die Branche, auf das Berufsbild und die Kundenstruktur angepasst sein. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden zu Maßnahmen führen, die früher oder später von Erfolg gekrönt sein werden – ein zufriedenes und gesundes Personal.